Loitz und Fortuna freuen sich schon auf emotionale Derbys

Nordkurier, 18.06.2020

Bei den Handballern der SG Uni und der Neubrandenburger wird derzeit an den Kadern für die neue Spielzeit in der Oberliga gebastelt.

In der kommenden Saison treffen sich zwei alte Rivalen wieder in der Handball-Ostsee-Spree-Liga. Die Männer der SG Uni Greifswald/Loitz beendeten die Krisen-Spielzeit nach dem Corona-bedingten Abbruch auf Rang sechs, für den SV Fortuna 50 Neubrandenburg geht es per Sonderregelung und dem dadurch möglich gewordenen Aufstieg wieder hoch in Liga vier.

Wann die Liga aber wieder startet, ist derzeit offen. „Der Staffelleiter hat entschieden, dass die neue Saison nicht beginnt, bevor Zuschauer wieder zugelassen sind. Wir können uns also auf emotionale und spannende Derbys freuen“, sagt der Loitzer Mannschaftsleiter Steffen Teetz. Die SG hat seit Beginn der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen nicht mehr gemeinsam trainiert. Bis Mitte Juli halten sich die Spieler noch individuell fit, dann will Loitz-Trainer Raki Marangko sein Team auf die neue Saison vorbereiten.

Die wird aufgrund einer Sonderregelung mit drei Mannschaften mehr als zuletzt gespielt. Insgesamt 18 Teams sind dabei. Aufgeteilt in zwei 9er-Gruppen treten sie in einer Vorrunde gegeneinander an, danach geht es mit Meister- beziehungsweise Abstiegsrunde weiter. Teetz: „Da muss man vom ersten Spiel an topfit sein und darf sich keine Ausrutscher erlauben, sonst ist die Meisterrunde schnell ganz weit weg. Und in die ungewissen Abstiegsspiele will keiner.“ Einziger Loitzer Neuzugang bisher ist Flügelspieler Tim Glowinkowski vom HC Spreewald.

Der Verein verhandelt mit weiteren möglichen Verstärkungen. Nicht mehr dabei sind Jens Kusterer und mit Torhüter Michael Borchardt ein Loitzer Dauerbrenner. Seit 2007 war Borchardt bei der SG, im Alter von 38 Jahren will er sportlich etwas kürzer treten. „Es gab viele schöne Momente, herausragend waren die Jahre in der damaligen Regionalliga und natürlich die Derbysiege. Zuletzt war ich aber immer öfter verletzt. Ich habe gemerkt, dass mein Körper das hohe Pensum nicht mehr durchsteht“, so Borchardt.

Die Fortunen müssen auf ihren Torjäger verzichten
Einige Veränderungen gibt es auch im Kader der Neubrandenburger Fortuna-Handballer. Mit Ole Hauschildt verlässt ein gefährlicher Torjäger das Team, er absolviert eine Ausbildung beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Ebenfalls nicht mehr dabei sind Torhüter Mateusz Fornal und Spielmacher Seweryn Gryszka. Dafür kehrt Marcus Deutsch vom HSV Insel Usedom zurück und mit Bruno Zimmermann kommt ein Rückraumspieler, der beim SC Magdeburg sogar schon Erstliga-Erfahrung sammeln konnte und zuletzt in der 3. Liga aktiv war.

„Die beiden bringen sehr viel spielerische Qualität und Routine mit. Wir suchen noch einen zweiten Linkshänder, da Michal Rogalski wegen Achillessehnenproblemen weiterhin nicht voll belastbar ist“, sagt Fortuna-Trainer Volker Hauschildt.
Mit Til Femerling kommt außerdem ein Talent zu seinem Stammverein zurück, das zuletzt beim HV Altentreptow in der Verbandsliga Spielpraxis gesammelt hat.

Seit Anfang Juni arbeitet Hauschildt mit seinem Team an den athletischen Grundlagen. Ende des Monats geht es in die Sommerpause, Ende Juli soll mit der zweiten Saisonvorbereitungsphase begonnen werden. Stefan Köpke wird weiter als Co-Trainer fungieren und außerdem die Rolle des zweiten Torhüters übernehmen.

Komplett genesen ist Felix Klepp. Der Mannschaftskapitän ist nach vielen Verletzungsproblemen bereit, künftig wieder das Angriffsspiel der Neubrandenburger Handballer zu lenken.