Fortunen feiern Traumauftakt

Nordkurier, 09.09.2019

Nach mehr als sechs torlosen Minuten zu Beginn der Partie legten die Neubrandenburger Handballerinnen so richtig los. Am Ende gab es einen 34:23-Kantersieg über den Berliner TSC. Ein perfekter Start für den neuen Trainer.

Was für ein Einstieg in die neue Saison! Die Handballerinnen vom SV Fortuna ´50 Neubrandenburg haben in der Ostsee-Spree-Liga einen starken Auftakt hingelegt und als Aufsteiger ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Mit 34:23 (14:5) besiegten sie den Berliner TSC und stehen nach dem ersten Spieltag auf Tabellenplatz zwei. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel. Die Mädels haben sich für die anstrengende Vorbereitung belohnt und als Team überzeugt“, sagte der neue Fortuna-Trainer Torsten Feickert.

Lange waren nicht mehr so viele Zuschauer bei einem Frauen-Handballspiel in der Webasto-Arena. Mehr als 300 Fans feierten die Mannschaft, in der mehrere Debütantinnen ihren Einstand gaben. Wie Janine Polzin – mit 17 Jahren stand sie das erste Mal für die Frauen auf dem Parkett. „Es war ungewohnt und aufregend. Zum Glück lief das Spiel von Beginn an gut für uns, dadurch ist die Nervosität ziemlich schnell verflogen“, so die Rückraumspielerin. Polzin startet nächste Woche auch mit der A-Jugend in die neue Ostsee-Spree-Liga-Saison. Zwei Drittel des Fortuna-Teams sind in dieser Saison zweigleisig unterwegs. Polzin: „Wir wollen Tempo machen und mit jungen Spielerinnen geht das am besten. Die Spielzüge sitzen schon sehr gut und auch die Stimmung passt. Dennoch ist so ein hoher Sieg zum Saisonauftakt überraschend.“

Fortuna begann nervös, das erste Tor fiel erst nach sechs Minuten. Danach ging es Schlag auf Schlag. Und weil die Abwehr die Gegenspielerinnen früh und aggressiv unter Druck setzte, kassierte Torhüterin Annelie Freitag in der ersten Halbzeit nur fünf Treffer. Freitag kehrte nach elf Jahren in Potsdam, Berlin und Rostock vor dieser Saison zurück zu Fortuna. „Einen besseren Einstand hätte ich mir vor meiner Familie und mehreren früheren Trainern auf der Tribüne gar nicht vorstellen können. Der Coach will athletischen, temporeichen Handball und das haben wir schon sehr gut umgesetzt. Nur die Zahl der technischen Fehler müssen wir verringern“, so die angehende Sport- und Biologielehrerin, die gerade ein Referendariat am Sportgymnasium absolviert.

„Wir haben ein qualitativ sehr gutes Team, sind aber in einem Entwicklungsprozess. Weil wir schnell so hoch geführt haben, konnten wir einige Dinge ausprobieren. Was diesmal noch schief gegangen ist, klappt dann hoffentlich in den engen Spielen“, so Fortuna-Trainer Feickert. Deutlich härter wird es für ihn und seine Mannschaft wahrscheinlich am kommenden Sonnabend. Dann müssen die Fortuna-Damen beim aktuellen Tabellenführer Füchse Berlin II antreten.
SV Fortuna ´50: Fiero (1), Freitag – Gutzat (1), Polzin (3), Nehls (2), Naussed (9), Babatz, Kloska (6/4), Bergstein (2), Schultz (3), Reimer (2), Ludewig (5), Adler