Fortunen bei der Schweißarbeit
Nordkurier 01.07.2016, Fotos: Heiko Brosin
Mitte August beim Jacob-Cement-Cup wollen die Neubrandenburger Männer- und Frauen-Mannschaften guten Handballsport zeigen. Bis dahin heißt es im Training, Treppenstufen zählen und Gewichte stemmen.
Neubrandenburg. Schwere Beine, angespannte Muskeln, durchgeschwitzte Klamotten: Die Handballer vom SV Fortuna ’50 Neubrandenburg absolvieren in diesen Wochen ein hammerhartes Trainingspensum. „Wir sind in der ersten Saison-Vorbereitungsphase und arbeiten an den konditionellen Grundlagen. Was wir jetzt verpassen, holen wir bis zum ersten Punktspiel nicht mehr auf“, sagt Frauen-Trainer Andre Schumacher.
Seit Anfang Juni hat er sein Ostsee-Spree-Liga-Team wieder zusammen, viermal die Woche wird geackert. „Wir laufen meist am Tollensesee. Mit dem hügligen Profil und der Treppe zum Aussichtspunkt Belvedere sind die Bedingungen dort perfekt. Außerdem arbeiten wir ein- bis zweimal pro Woche auch in der Halle, das Training mit dem Ball wird dann in der zweiten Phase im August intensiviert“, so Schumacher. In der kommenden Viertliga-Saison startet er mit einer noch mal deutlich jüngeren Mannschaft, als dies zuletzt der Fall war. Von 16 Spielerinnen in Fortunas Frauenkader können sieben auch noch in der A-Jugend auflaufen. Dagegen stehen fünf Abgänge, darunter Leistungsträger wie Torhüterin Anne Luttkus und Flügelspielerin Ronja Seiffert.
Mannschaften erwarten eine schwere Saison
Schumacher rechnet mit einer schwierigen Saison, genauso wie sein Kollege Ralf Böhme, Männertrainer bei Fortuna. Böhme hat einen Minikader von elf Spielern zur Verfügung. Mit vielen potenziellen Neuzugängen wurde verhandelt, finanziell können die Neubrandenburger aber mit den Angeboten anderer Vereine nicht mithalten. „Trotzdem haben wir genug Qualität in der Mannschaft. Für uns ergibt sich dadurch auch die Chance, eigene Talente einzusetzen und den großen Aufwand, den wir im Nachwuchsbereich betreiben, zu rechtfertigen“, so Böhme. Spieler wie Charly Bornkessel, Jan Kühle oder Fynn Tippelt haben den Sprung ins Männerteam bereits geschafft.
Aktuell stecken die For- tunen mitten im Aufbautraining. Viermal pro Woche arbeiten sie an ihrer Form, besonders häufig im Kraftraum. Denn – Handball ist ein harter Sport, bei dem die Spieler einen stabilen Muskelpanzer brauchen. „Verletzungen können natürlich immer passieren, aber wir wollen das Risiko so weit wie möglich minimieren. Wenn wir bei so einem kleinen Kader wieder genauso viele verletzungsbedingte Ausfälle wie in der vergangenen Saison haben, dann wird es sehr schwierig“, so Böhme. Der erste Härtetest steht für beide Neubrandenburger Handballteams Mitte August beim heimischen Jacob-Cement-Cup auf dem Programm.