Handballer bauen ihre Siegesserie aus
Im Bild: Fortune Leon Wenske (Mitte) erwies sich gegen Demmin vor allem in der Anfangsphase als Treffsicher.
Nordkurier, 21.11.2017 von Stefan Thoms, Foto: Jörg Franze
Die Männer konnten am Heimspieltag trotz Schwächephase überzeugen und bleiben in der MV-Liga ungeschlagen. Bei den Frauen lief es gegen den neuen Tabellenführer aus Stralsund nicht ganz so gut.
Neubrandenburg. Sechstes Spiel, sechster Sieg und emotionale Schlussminuten: In der MV-Liga bleiben die Handballer vom SV Fortuna ’50 Neubrandenburg nach dem 22:15 (11:8) gegen Einheit Demmin voll auf Kurs Wiederaufstieg in die Ostsee-Spree-Liga. Außerdem sorgte Routinier Frank Reckzeh mit seinen ersten Saisontoren für stehende Ovationen des Publikums.
„Ein sehr schönes Gefühl, wenn so etwas Normales wie Tore solche Reaktionen auslösen“, freute sich der 39-jährige. Reckzeh spielte bereits zweimal in Neubrandenburg, schaffte es danach mit Dessau bis in die 2. Bundesliga und war vor dieser Saison nach 14 Jahren zu Fortuna zurückgekehrt. Bisher ist der Kreisläufer allerdings zweite Wahl hinter Stefan Stolt. „Körperlich ist die 5. Liga für mich noch machbar, aber sollten wir aufsteigen, dann ist Schluss. Klar würde ich gern mehr Spielanteile haben, besonders in der Abwehr. Aber da ich noch in Dessau wohne und es nur einmal pro Woche zum Training schaffe, fehlt mir die nötige Abstimmung mit den Mitspielern“, gestand Reckzeh, der sich auch bei seinem Ex-Verein in der Nähe von Dessau fit hält und dort ein Nachwuchsteam trainiert.
Vor einer Woche beim 20-Tore-Sieg im Landespokal gegen Demmin fehlte Reckzeh, diesmal tat sich Fortuna deutlich schwerer gegen den Tabellen-Dritten der MV-Liga. „Hauptproblem war die Chancenverwertung. Knapp 40 Prozent Angriffseffektivität ist nur die Hälfte im Vergleich zum Pokalspiel“, wusste Fortuna-Trainer Marcin Feliks, woran es haperte. „Allerdings hat Demmin das Ligaspiel auch viel ernster genommen, mit ihren besten Leuten durchgespielt und defensiv mehr dagegen gehalten. Von daher ist auch der Sieg mit sieben Toren Vorsprung respektabel“, fand er.
Seine Mannschaft begann gut, führte schnell mit 7:2, leistete sich danach aber zu viele unkonzentrierte und überhastete Abschlüsse. Demmin kam besser ins Spiel, vor allem durch mehrere starke Paraden von Torwart Rinaldo Lestmann. Das Duell mit seinem Neubrandenburger Gegenüber Thilo Prodoehl – echte Handball-Klasse. In der zweiten Halbzeit setzte sich Fortuna aber wieder deutlicher ab und kam bis zum Abpfiff nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis.
Fortuna-Frauen rutschen in der Tabelle ab
Die Neubrandenburger Frauen kassierten dagegen beim 22:24 (12:12) gegen den Stralsunder HV ihre dritte Saisonniederlage. Nach gutem Beginn (8:5, 19. Min.) sorgte eine lange Reihe von Fehlpässen und -würfen der Fortunen für die Wende zugunsten der Stralsunderinnen. Der SHV ist jetzt Tabellenführer, Neubrandenburg rutschte auf Platz vier ab.
Für Fortuna-Präsident Michael Schröder ist das aber noch kein Grund, das Saisonziel Aufstieg abzuschreiben. „Die Mannschaft hat enormes Potenzial. Defensiv funktioniert das sehr gut, im Training muss jetzt verstärkt am Angriffspiel gearbeitet werden. Wir haben vollstes Vertrauen zum Team und zu den Trainern und ich bin mir sicher, dass wir mit der Mannschaft noch viel Freude haben werden“, sagte Schröder.
Fortuna-Frauen: Fiero, Kadow – Naussed (4), Gierke, Forbrich (5/3), Jänike (1), Osterland, Wirth (2), Sewina (1), Kahl (2), Brosche, Kloska (5), Ewert, Sudbrock (2)
Fortuna-Männer: Hoefs, Prodoehl – Waeller, Kaczmarczyk, Kühle, Gutjahr (1), Bornkessel (1), Stolt (3), Rütz, Klepp (7/3), Hauschildt, Wenske (5), Gajek (3), Reckzeh (2/1)