Projekt gestartet: Rostocker HC, Grün-Weiß Schwerin und Fortuna Neubrandenburg vereinbaren Kooperation

Mit - statt gegeneinander - der Rostocker HC, der SV Fortuna 50 Neubrandenburg und der SV Grün-Weiß Schwerin ziehen künftig an einem Strang. Die Zusammenarbeit beinhalte den Austausch von Spielerinnen, sagt Dominic Buttig, Trainer und Sportlicher Leiter des RHC. Davon sollen alle Vereine profitieren. „Das wird ein Geben und Nehmen.“

Die Initiative ging vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern aus. „Ich bin mehr als glücklich, dass wir dieses Projekt angehen“, erklärt Landestrainer Philipp Große. „Wir wollen unseren Talenten eine optimale Ausbildungsplattform bieten. Gemeinsam können wir mehr erreichen als jeder für sich“, fügt er hinzu.

Ähnlich sieht es Steffen Franke, Vereinssportlehrer des SV Grün-Weiß Schwerin. „Es ist extrem wichtig, dass wir unseren Spielerinnen das Signal geben, dass sie das Land nicht verlassen müssen, um hochklassig Handball zu spielen“, betont er..

„Im Talente entwickeln sind wir gut, aber es bringt nichts, wenn sie das Land verlassen“, meint Buttig. In der Vergangenheit seien eine Reihe von Nachwuchsspielerinnen nach Buxtehude, Blomberg oder Frankfurt abgewandert.

Der Rostocker HC strebt den Aufstieg in die 2. Bundesliga an. Perspektivisch möchte auch Grün-Weiß Schwerin ins Handball-Unterhaus. Momentan sei der Verein wirtschaftlich dazu nicht in der Lage, erklärt Franke. „Wir müssen die nötige Infrastruktur aufbauen.“ Die zweite Mannschaft und Fortuna Neubrandenburg hat sich den Staffelsieg in der Regionalliga Ostsee-Spree gesichert. Der Verein aus der Vier-Tore-Stadt habe sich aber bewusst gegen einen Aufstieg in die 3. Liga entschieden, sagt Fortuna-Vizepräsident Mario Stenzel. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien noch nicht gegeben, begründet Stenzel. „Wir müssen uns erst sammeln.“

Nachwuchs-Bundesliga wird künftig in Neubrandenburg (A- und B-Jugend) sowie in Schwerin (B-Jugend) geboten. In der Vergangenheit war für die Mannschaften aus dem Nordosten zumeist nach der Vorrunde Endstation. „Für ein MV-Team ist durchaus mehr möglich“, ist Buttig überzeugt. Darüber hinaus können Talente „in der dritten und vierten Liga der Frauen Spielpraxis sammeln und sich für höhere Aufgaben empfehlen“, fügt der 37-Jährige hinzu.

Positiv: An allen drei Stützpunkten gibt es Eliteschulen des Sports. „Die Mädels trainieren sieben- bis achtmal wöchentlich und müssen in Zeiten, in denen Leistungssport nicht mehr so wertgeschätzt wird wie früher, Schule und Sport unter einen Hut bekommen. Ihnen müssen wir eine sportliche Perspektive bieten“, meint Mario Stenzel. Alle Beteiligten sind sich einig: Das Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel.