Fortuna-Inside: Interview mit Physiotherapeutin Dörte Kunitz
Im Bild: Physiotherapeutin der männlichen C-/B-Jugend und der 1. Männermannschaft Dörte Kunitz. (Foto: Thomas Bornkessel)
Wir stellen Mitglieder und Menschen aus unserem Verein etwas näher vor und möchten auf diesem Weg interessante und wissenswerte Einblicke in unsere Vereinsarbeit geben. Heute im Interview Physiotherapeutin Dörte Kunitz.
Die Wunderhände von Dörte Kunitz haben schon so manch einer Spielerin oder einem Spieler unserer Fortuna-Teams zu einer schnelleren Genesung verholfen. In dieser Saison sitzt sie nicht nur zu den Heimspielen unserer männlichen C-/B-Jugend und unserer 1. Männermannschaft als Physiotherapeutin mit auf der Bank und ist sofort zur Stelle, wenn etwas ist, sondern ist auch in der Vor- und Nachbereitung der Spiele sowie bei einigen Trainings an der Seite dieser Teams.
Liebe Dörte, wie lange bist du schon für Fortuna als Physiotherapeutin tätig, wie bist du dazu gekommen und welche Teams hast du schon physiotherapeutisch betreut?
„Inzwischen bin ich das 17. Jahr als Physiotherapeutin bei Fortuna tätig. Bis 2002 war ich selbst aktive Handballerin. Während meines 5-jährigen Osteopathie-Fernstudiums von 2000-2005 blieb mir kaum noch Zeit zum Trainieren und so entschied ich für mich, mit dem Handballspielen aufzuhören. Als ich 2005 in einer Physiotherapiepraxis in NB eine Stelle annahm, behandelten wir zahlreiche Sportler, darunter auch Fortunen. Da ich dem Handball weiterhin verbunden war, fiel es mir nicht schwer „ja“ zu sagen, als der Verein anfragte, ob eine physiotherapeutische Zusammenarbeit denkbar wäre. In erster Linie betreue ich seit jeher die 1. Männermannschaft und seit ca. 2 Jahren die männliche C- und B-Jugend. Zwischenzeitlich betreute ich die 1. Frauenmannschaft.“
Wie sieht ein Heimspieltag für dich aus? Welche Aufgaben nimmst du wahr und gibt es einen bestimmten Behandlungszeitplan?
„Nach dem Ausschlafen wird gemütlich gefrühstückt und Aufgaben, die Zuhause anfallen, werden erledigt. Nach dem Mittag führen wir ausgiebig unsere beiden Hunde aus. Am Nachmittag fahre ich dann in die Halle. Im Freitagstraining besprechen wir, wer am Heimspieltag noch Behandlungsbedarf hat. Dementsprechend vereinbaren wir eine Behandlungsreihenfolge, in der die Männer dann in die Halle kommen. Je nach Behandlung liegt die Behandlungszeit zwischen 10-20 Minuten. Während der Erwärmung unterstütze ich gelegentlich bei Dehnungen, korrigiere Tapeverbände und überprüfe den Arzt- und Eiskoffer auf Vollständigkeit und nehme diese bereits mit in die Halle. Zum Spielanpfiff steigt dann auch meine Anspannung, die bis Spielende anhält. Nach dem Spiel haben die Spieler die Möglichkeit, sich behandeln zu lassen. Unser Spieltag endet dann nach der Teambesprechung in kleiner geselliger Runde, bevor es nach Hause geht.“
Welche Verletzungen musst du bei unseren Handballern häufig behandeln?
„Oftmals sind es Verletzungen im Sprung-, Knie- und Hüftgelenksbereich, wie z.B. das sogenannte Umknicktrauma, Probleme der Bänder und Menisken, aber auch Schleimbeutelreizungen, die behandelt werden müssen. Muskuläre Beschwerden, wie Zerrungen, Krämpfe und der sogenannte Pferdekuss sind keine Seltenheit. Gelegentlich müssen auch Platzwunden oder blutende Nasen medizinisch versorgt werden. Das Fingertapen ist meist notwendig, wenn Kapselprobleme oder Luxationen in diesem Bereich auftreten.“
Du kennst mittlerweile die Spieler schon seit einigen Jahren und weißt wahrscheinlich auch wie sie ticken… Was motiviert dich an der Arbeit mit unseren Handballern und was gibst du den Spielern gern mit auf den Weg?
„In erster Linie motiviert mich im männlichen Bereich der vertrauens- und respektvolle Umgang in den Mannschaften. Jeder wird so akzeptiert, wie er ist. Ich erlebe ein „WIR“-Gefühl. Wir haben Spaß an dem, was wir tun und übernehmen Verantwortung. Sind Spieler verletzt, vertrauen sie sich mir an und mein oberstes Ziel ist es, sie schnellstmöglich wieder in Bestform zu bringen. Nur gemeinsam können wir so gut trainieren und auf Ziele hinarbeiten. Wir gewinnen und verlieren zusammen und stehen gemeinsam wieder auf. Denn unser aller Ziel ist es, gesund und mit Spaß erfolgreich zu sein, nie aufzugeben, auch andere zu begeistern und damit den Männerhandball zu stärken.
Was ich den Spielern mit auf den Weg geben möchte:
Spielt Handball, solange es Euch Spaß macht und die Gesundheit es zulässt. Hört auf Euren Körper und übernehmt Verantwortung für Euch selbst und die Mannschaft. Versucht die Attraktivität des Männerhandballs zu erhalten. Wir hoffen auf viele weitere spannende Partien in voller Halle.“
Gibt es besonders positive und/oder negative Erlebnisse, die du mit Fortuna verbindest?
„Ich habe viele tolle Menschen kennen und schätzen gelernt, mit denen ich gerne zusammenarbeite oder auch gearbeitet habe. Gerade im Männerbereich sind wir in den letzten Jahren zu einem großartigen Team zusammengewachsen. Zudem bin ich dankbar, dass auch der Trainer und die Spieler der B- und C-Jugend mir ihr Vertrauen schenken. Auch hier findet eine respektvolle Zusammenarbeit statt. Zudem haben wir seit Jahren die Unterstützung unserer treuen Fans, ohne die das Handballspiel halb so viel Spaß machen würde und denen ich auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön aussprechen möchte.“
Richtest du deine Zeit mit der eigenen Familie eigentlich streng nach dem Handballspielplan aus?
„Ja, ich muss gestehen, dass ich die Familienzeit nach dem Handballspielplan ausrichte. Ausnahmen gibt es auch, aber eher selten.“
Gibt es auch eine andere Sportart, die du gern physiotherapeutisch unterstützen würdest, wenn du nicht beim Handball aktiv wärst?
„Eishockey finde ich ganz spannend.“
Herzlichen Dank liebe Dörte für das Interview. Wir sagen Danke für deine großartige Arbeit im Verein, wünschen dir weiterhin viel Spaß mit unseren Fortunen und freuen uns auf viele weitere Jahre mit dir an unserer Seite.